WiesbadenInfo KleingartenBedeutung

Bedeutung

Kleingärten sind eine soziale Einrichtung. Zum Zeitpunkt der Entstehung und lange Jahrzehnte danach waren Kleingärten an eine bestimmte soziale Schicht gebunden. Sie stellten eine wesentliche Verbesserung der Lebensbedingungen dar und ermöglichten durch den Anbau von Obst und Gemüse den Umgang mit der Kultur von Pflanzen.
 
Der soziale Gedanke ist geblieben, trotz starker Wandlung der Sozialstruktur innerhalb der Gesellschaft und trotz zunehmender Mobilität der Menschen. Der Kleingarten bildet heute einen Gegenpol zur technischen Umwelt und deren Perfektion.
Kleingärten bilden einen wichtigen Bestandteil des öffentlichen Grüns
 
Durch Kleingärten wird vielfach eine gute Gliederung von Baugebieten ermöglicht. Sie sind dem näheren Lebensraum der Bewohner zugeordnet und haben einen hohen Erlebniswert durch Kleinräumigkeit und außerordentliche Vielfalt.
 
Sie werden von den Pächtern gepflegt und bilden durch die enge Bindung an den Nutzer nur eine geringe Belastung für die öffentliche Hand. Kleingärten ermöglichen eine vielseitige Tätigkeit und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Kleingärten sind Grünflächen, und somit Freiräume von hohem biologischem Wert und Lebensraum für viele Tierarten, die einen wichtigen Faktor im gesamten Kreislauf der Natur darstellen. Kleingärten bilden einen guten Übergang von der natürlichen Umgebung zum bebauten Raum.
 
Sie sind ein Ersatz für heute meist fehlende Ortsränder, die früher durch Hausweiden, Grabeland oder Stadtrandgärten gebildet wurden. Zur Gestaltung der siedlungsnahen Landschaftsräume sind sie ein störungsfreier Beitrag, der wenig Verkehrsanlagen oder sonstige belastende Einrichtungen erfordert.
Man nennt den Kleingarten nicht umsonst das „Wohnzimmer im Grünen“. Hier seien einmal einige für den Menschen bedeutende Vorzüge aufgelistet:
 
  • Ergänzung zur Wohnung im Mietshaus, Freiraum für die Freizeit am Abend und am Wochenende,
  • Erlebnisraum für die Kinder, hoher gesundheitlicher Wert durch Anbau von gesundem Obst und Gemüse,
  • Objekt für eine aktive Gartenarbeit, Kommunikation mit Nachbarn,
  • wertvolles Regulativ gegen Vereinsamung älterer Menschen,
  •  im Kleingarten werden Verunreinigungen und Schadstoffe der Luft durch das Blattwerk 
    abgefiltert,
  • Kleingärten ermöglichen Bewegung in einer mit Sauerstoff angereicherten Luft, die von ähnlich hohem Wert wie in einem Kurort ist. 
  • die Atemluft im Garten ist mit Luftfeuchteangereichert und daher gesünder als in den 
    Stadtstraßen,
  • die Betätigung im Garten bewirkt eine Ablenkung mit Entspannung und Erholung von den Strapazen des Alltags.
  • Die in Städten im allgemeinen erhöhte Temperatur gegenüber der offenen Landschaft wird durch das Grün der Gärten gemindert,
  • die in Städten erhöhte Niederschlagsmenge kann durch Vegetationsflächen wie Gärten besser aufgenommen werden,
  • Bäume und Sträucher binden staubförmige Emissionen aus der Luft und
  • durch das Grün in den Gärten wird Lärm gemindert, da Bäume und Sträucher die Schallenergie schlucken.
Sie sehen also: die Kleingärten haben viele und auch sehr wichtige Funktionen für alle Menschen.
 
Da Kleingärten zu Anlagen zusammengefasst werden, haben diese Kleingartenanlagen zugleich viele positive Auswirkungen auf eine ganze Stadt. Kleingartenanlagen gehören oft zu durchgehenden Grünzügen und sind somit den Bewohnern eines Wohngebietes zur Erholung geöffnet. Mit Hilfe von Kleingartenanlagen werden Stadtgebiete aufgelockert und durchgrünt.
 
Der Kleingärtner ist nicht auf die Versorgung durch seinen Garten angewiesen, sein Schwerpunkt ist die Ernte von gesunden, unbelasteten Obst und Gemüse sowie der Erholungswert. Darum gilt in fast allen Kleingartenanlagen ein Pestizidverbot. Vielleicht sind die Früchte nicht ganz so ansehnlich, dafür aber gesünder und vitaminreicher als die in Gewächshäusern oder auf industriellen Landwirtschaftsbetrieben mit Unterstützung von Chemie erzeugten Früchte.
 
Die Gestaltung eines zukunftsfähigen Kleingartenwesens ist unser Anspruch und der Maßstab gemeinsamen Handelns. Unsere Hauptaufgabe sehen wir in der Förderung des Kleingartenwesens und in der Sicherung seines gesellschaftlichen Ranges im 21. Jahrhundert. Im Mittelpunkt unseres Wirkens steht die Interessenvertretung der deutschen Kleingärtner. Wir wollen (und können) nicht in Konkurrenz zu Erwerbslandwirten treten, wir treten ein für ein nachhaltiges Kleingartenwesen als Bestandteil der sozialen Stadt. Als unsere vordringliche Aufgabe sehen wir an, den Bestand der vorhandenen Kleingartenanlagen zu sichern und bedarfsgerecht in Wohnungsnähe zu erweitern.
 
Wir wollen, dass der Kleingarten auch in Zukunft für alle Schichten der Bevölkerung bezahlbar bleibt.
 
Unsere Leistung für die Gesellschaft besteht in Sicherung und Ausbau der sozialen, ökologischen und städtebaulichen Aspekte des Kleingartenwesens, in wirksamen und attraktiven Angeboten zur Gestaltung einer sozialen und lebenswerten Stadt und in unserem Beitrag zur Erhaltung des Kulturguts "Kleingarten".
 
Für den erforderlichen Informationsaustausch bieten wir als Dachorganisation ein Forum, sowohl zur Beratung und Betreuung unserer Mitgliedsverbände als auch für die weiteren Organisationsebenen.
 
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Unterstützung der Vereinsarbeit in allen Bereichen. Wir betrachten den Kleingarten u.a. als Erlebnisraum für Kinder und als Angebot zur Naturpädagogik.